Bewegungsanalyse mit sEMG-Messung und Biofeedback gesteuertes Training

Als eine von 4 AnwenderInnen aus ganz Österreich arbeite ich seit Sommer 2011 mit einem EMG-Mess- und Trainigssystem von der isländischen Firma Kine. Auch bin ich auf Grund meiner Erfahrungen als Sportwissenschafterin und EMG-Expertin Mitglied der Kine Academy. Das ist eine Vereinigung von eingeladenen 12- 15 internationalen Experten, die in ständigem kollegialen Austausch über dieses doch noch relativ neue Trainingssystem stehen und Fort - und Ausbildungen hierzu anbieten.

Was ist das?

EMG zeichnet  - wie das EKG beim Herzen - die elektrische Spannung am Muskel auf. Die Messelektroden sind eine Art Knöpfe (2cm dick und 5cm im Durchmesser mit einer kleinen beweglichen Antenne), die ich auf die zu messenden Muskeln aufklebe. Das ist auch die sportwissenschaftlich weltbewegende Neuerung an den EMG-Messungen: absolute Bewegungsfreiheit ohne irgendeine Bewegungseinschränkung, wie das durch die technischen Neuerungen der Firma Kine nun möglich ist.

Wie funktioniert das?

Mit einer Empfangsstation und meinem Laptop bin ich in der Lage über eine Distanz von 30 Metern (bei optimalen Bedingungen sogar an die 100 m) die EMG-Signale von bis zu 16 Muskelen einer Testperson zu empfangen - egal ob das jetzt ein Fußballspieler ist, der über das Spielfeld läuft, eine Handballerin beim Sprungwurf, ein Trampolilnspringer oder eine Schulterschmerz-KlientIn in meiner Praxis beim Armheben.

Was passiert dabei?

So kann ich den genauen Bewegungsablauf wie die Muskeln bezüglich zeitlicher Abfolge sowie Krafteinsatz miteinander arbeiten messen und analysieren.

Welche Trainingskonsequenzen ergeben sich daraus?
Das Ergebnis vergleiche ich dann mit schon vorhandenen Normwerten. Zum Beispiel sollten laut solcher Normwerte bei Kniebeugen der äußere und der innere Anteil der Oberschenkelmuskulatur innerhalb von 30 Millisekunden zu arbeiten beginnen und das genau gleichstark.

Tut das einer der beiden Muskeln nicht, suche ich mit Hilfe der Software, die einen Biofeedback-Modus hat, diejenigen Bewegungen, bei denen der gesuchte Muskel arbeitet.

Diese Bewegung/Übung wird dann das tägliche Trainingsprogramm, das wie ein "Bewegungssoftware-Update" funktioniert und das Nerven-Muskelsystem trainiert, "richtig" zu funktionieren.

Wie schaut das Training dann konkret aus?

Meistens komme ich mit 1-3 Übungen aus, was einen täglichen zeitlichen Trainingsaufwand von höchstens 10 Minuten bedeutet - für die Meisten zu Hause selbständig durchführbar!

Wie oft sind Trainigskontrollen und -Anpassungen notwendig?

Nach 2 - 3 Wochen lade ich zur Nachkontrolle, wo wir wiederum mit dem Muskel-Biofeedback gemeinsam nachsehen, ob die Übungen auch so funktionieren, wie beabsichtigt und eine eventuelle Steigerung der Komplexität der Übungen schon durchführen können.

Wie schnell ist Erfolg möglich?

Je nach individuellen Möglichkeiten könnte das schon die Lösung des Problems gewesen sein, oder es muss noch einige Male die Komplexität der Übungen erhöht werden.

Durchschnittlich kommen meine KlientInnen 2-10x im Abstand von 6-8 Wochen zum 30-minütigen Biofeedback-Training mit Kompelxitätssteigerung.

So gut wie alle berichteten schon nach 2 Wochen von einer Besserung ihrer Probleme.

Was es noch kann:

Auch ist es mit diesem System möglich, den genauen neuromuskulären Bewegungsablauf bei Bewegungen oder auch Sportarten heraus zu finden. Das geht von Gang- zu Laufstilanalysen bis zu Analysen, wie der Körper neuromuskulär bei einem Handballwurf funktioniert oder sogar was ein Schifahrer wirklich bei guten Schwüngen macht!  - Eine Revolution im Bewegungsanalysieren und objektiv wirksamen Training, die nicht nur mein Sportwissenschafterinnen-Herz höher schlagen lässt, sondern auch sehr rasche Erfolge bei den Anwendern bringt.

Hier sehen Sie in einem vom mir organisierten Fortbildungskurs im Jänner 2011 den isländischen "Erfinder" der spezifischen Sortware Herr Einar Einarson mit einer Testperson, die an die Wand projeziert ihre Muskelaktivität anhand der Balkendiagramme beobachtet. Die Elektroden kleben an ihren Schultermuskeln und sind die schwarzen Knöpfe.

Und hier der Link zu dem TV-Bericht über die Arbeit meines norwegischen Kollegen Kjell, dem ich beibringen durfte, wie er in seiner RehaKlinik mit MuskelaktivitätsBiofeedback arbeiten kann

Darin kann man trotz norwegischer Sprache eine sehr gute Vorstellung davon bekommen, wie ich - so wie Kjell - meine sportwissenschaftliche Arbeit mache, denn Bilder sagen mehr, als 1000 Worte!

Und hier die beiden Ausgaben des ASVÖ-Newsletters mit meinem darin veröffentlichten Artikel über Bewegungsanalysen mit sEMG in 2 Teilen - in ungefähr 1000 Worten  ;-)

ASVÖ-Newsletter mit meinem Artikel Teil 1
2013-6-ASVÖ-Newsletter sEMG Teil 1.pdf
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ASVÖ-Newsletter mit meinem Artikel Teil 2
2014-1-ASVÖ Newsletter sEMG teil 2.pdf
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